Phase

Phase

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Pha|se ['fa:zə], die; -, -n:
Abschnitt einer Entwicklung:
die Verhandlungen sind in ihre entscheidende Phase getreten.
Syn.: Etappe, Periode, Zeitraum.
Zus.: Anfangsphase, Endphase, Erholungsphase, Schlussphase, Spätphase, Übergangsphase.

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Pha|se 〈f. 19
1. Abschnitt, Stufe einer Entwicklung
2. 〈Astron.〉 Zeit, in der ein Himmelskörper nur zum Teil erleuchtet ist (Mond\Phase)
3. 〈Phys.〉 jeweiliger Zustand eines schwingenden Systems
4. 〈Thermodynamik〉 physikal. homogener Teil eines heterogenen Systems, z. B. die Aggregatzustände
● er macht gerade eine schwierige \Phase durch [<frz. phase <grch. phasis „Erscheinung, Aufgang eines Gestirns“; zu phainesthai „erscheinen“]

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Pha|se [griech. phásis = Erscheinung, Aufgang eines Gestirns (phaínein = leuchten, sich zeigen, vorhanden sein)], die; -, -n: in der Thermodynamik Bez. für eine homogene, deutlich durch Grenzflächen gegenüber ihrem umgebenden Stoffsystem abgegrenzte, physikal. charakterisierbare Zustandsform der Materie, z. B. die nebeneinander existierenden Aggregatzustände (feste/fl./gasförmige P.) eines Stoffes, die versch. fl. P. nicht mischbarer Fl., die versch. Modifikationen eines Feststoffs etc., vgl. Mischphase. In Festkörpern können zahlreiche P. nebeneinander vorliegen, z. B. in Gesteinen oder Legierungen u. ä. heterogenen oder Mehrphasensystemen.

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Pha|se , die; -, -n [frz. phase < griech. phásis = Erscheinung; Aufgang eines Gestirns, zu: phai̓nesthai, Phänomen]:
1. (bildungsspr.) Abschnitt, Stufe innerhalb einer stetig verlaufenden Entwicklung od. eines zeitlichen Ablaufs:
die einzelnen -n eines Vorganges;
ich befinde mich in einer kritischen P.;
die Gespräche sind in die entscheidende P. getreten;
in keiner P. (zu keinem Zeitpunkt, nie) war ein Abbruch der Verhandlungen so wahrscheinlich.
2. (Physik) Schwingungszustand einer Welle an einer bestimmten Stelle u. zu einem bestimmten Zeitpunkt.
3. (Chemie) Aggregatzustand eines chemischen Stoffes:
die feste, flüssige, gasförmige P.
4. (Astron.) (von einem nicht selbst leuchtenden Himmelskörper) sich für den Betrachter durch die wechselnde Stellung zu Erde u. Sonne ergebende sichtbare Gestalt.
5. (Elektrot.) eine der drei Leitungen des Drehstromnetzes.

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I
Phase
 
[französisch, von griechisch phásis »Erscheinung«, »Aufgang eines Gestirns«] die, -/-n,  
 1) allgemein: Abschnitt, Stufe innerhalb einer stetig verlaufenden Entwicklung oder eines zeitlichen Ablaufs.
 
 2) Astronomie: die durch die unterschiedlichen Stellungen zu Erde und Sonne wechselnde Lichtgestalt nicht selbstleuchtender Himmelskörper (Mond, Planeten, Planetoiden). Von den Planeten durchlaufen nur die unteren Planeten Merkur und Venus wie der Mond alle Phasen oder Lichtgestalten. Von den äußeren Planeten zeigt nur der Mars einen schwachen Phasenwechsel.
 
 3) Elektrotechnik: früher, im technischen Sprachgebrauch zum Teil noch heute übliche Bezeichnung für die Strombahnen eines Mehrphasenstromsystems. Die Verwendung von »Phase« in diesem Sinn zur Bezeichnung von Gegenständen wird nach DIN nicht mehr empfohlen. (Drehstrom)
 
 4) Schwingungslehre: Schwingungsphase, der augenblickliche Schwingungszustand eines schwingenden Systems (Schwingungen), gekennzeichnet durch den Phasenwinkel ϕ, das Argument der Schwingungsfunktion. Bei einer harmonischen Schwingung konstanter Amplitude x̂ und konstanter Kreisfrequenz ω = 2π / T (T Schwingungsperiode) der Form x (t) = x̂ · sin (ωt + ϕ0) bezeichnet man das Argument der Sinusfunktion ϕ = ωt + ϕ0 als Phase oder Phasenwinkel. Der Phasenwinkel im Anfangszustand (zur Zeit t = 0) heißt Nullphasenwinkel ϕ0 oder Phasenkonstante. Unterscheiden sich zwei Sinusgrößen gleicher Frequenz durch ihre Nullphasenwinkel, dann sind sie gegeneinander phasenverschoben. Die Differenz Δϕ der Nullphasenwinkel heißt Phasenverschiebungswinkel. Die dem Phasenwinkel ϕ entsprechende Zeit t = ϕ / ω heißt Phasenzeit, die dem Nullphasenwinkel gemäß t0 = ϕ0 / ω zugeordnete Zeit t0 Nullphasenzeit. - Beispiele für Sinusgrößen x (t) sind die Augenblickswerte von Spannung (u) und Strom (i) bei sinusförmigem Verlauf, u (t) = û cos (ωt + ϕu) und i (t) = î cos (ωt + ϕi); dabei sind ϕu und ϕi die Nullphasenwinkel der Spannung und des Stromes, ϕ = ϕuϕi ist der Phasenverschiebungswinkel der Spannung gegen den Strom (Wirkleistung).
 
Da Wellen im Unterschied zu Schwingungen nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich periodisch sind, bezeichnet die Phase in der Wellenlehre das Argument der Funktion, die den Zustand einer Welle zu jeder Zeit und an jedem Ort festlegt. Bei (ebenen) Sinuswellen erhält der Phasenwinkel deshalb einen zusätzlichen Term: ϕ = ωt + kx + ϕ0. Dabei ist k = 2 π / λ die Kreiswellenzahl (λ Wellenlänge).
 
 5) statistische Mechanik: Gesamtheit der Orts- und Impulskoordinaten eines Teilchens oder Teilchensystems; der Phase entspricht ein Punkt im Phasenraum.
 
 6) Thermodynamik: homogene (d. h. makroskopisch gleichartige), durch deutliche Grenzflächen (Phasengrenzen) abgegrenzte, physikalisch unterscheidbare Zustandsform der Materie in einem heterogenen System, z. B. die nebeneinander bestehenden Aggregatzustände (feste, flüssige, gasförmige Phase) eines Stoffes, die ferromagnetische und supraleitende Phase bestimmter Metalle, die suprafluide Phase von flüssigem Helium oder die verschiedenen Modifikationen eines Festkörpers. (Phasenübergang)
II
Phase,
 bei Signalen: Lageverschiebung zwischen zwei Signalen gleicher Frequenz. Sie drückt aus, wie weit ein Signal dem anderen vorausläuft. Die Verschiebung wird als Winkel angegeben, und zwar bezogen auf eine vollständige Schwingung (eine Periode), die gleich 360 Grad gesetzt wird. Zwei Signale sind gegenläufig, wenn der Phasenwinkel bei 180 Grad liegt.
III
Phase,
 Materialwissenschaft: ein Zustand in einer Flüssigkeit, einem Stoffgemisch o. Ä., der sich durch bestimmte physikalisch-chemische Eigenschaften von anderen vergleichbaren Zuständen unterscheidet. Auch Bereiche innerhalb eines Gemischs, in denen alle Partikel einen gleichen derartigen Zustand einnehmen, werden als Phase bezeichnet (»flüssige Phase«, »Gasphase«). Bei Flüssigkristallen gibt es eine Reihe von Phasen mit verschiedenartigen Molekülanordnungen, die bei Anliegen eines äußeren elektrischen Felds unterschiedliches optisches Verhalten zeigen, etwa die smektische oder die verdreht-nematische (engl. twisted nematic, Abk. TN) Phase. Ein weiteres Beispiel sind wieder beschreibbare magnetooptische Datenträger (Phase-Change-Laufwerk), bei denen der Wechsel zweier Phasen mit unterschiedlichem Reflexionsvermögen die binäre Information enthält.

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Pha|se, die; -, -n [frz. phase < griech. phásis = Erscheinung; Aufgang eines Gestirns, zu: phaínesthai, ↑Phänomen]: 1. (bildungsspr.) Abschnitt, Stufe innerhalb einer stetig verlaufenden Entwicklung od. eines zeitlichen Ablaufs: eine neue P.; eine dramatische P. beginnt, geht zu Ende; die letzte P. der Revolution; -n des Aufschwungs und der Krisen; Danach kam eine P. der Resignation, aus der ihm ein damaliger Mitgefangener in vorbildlicher Weise heraushalf (Ossowski, Bewährung 65); die einzelnen -n eines Bewegungsvorganges; ich befinde mich augenblicklich in einer kritischen P.; die Verhandlungen sind in die entscheidende P. getreten; Die Essener verstanden es in keiner P. (zu keinem Zeitpunkt, nie), ... (Kicker 6, 1982, 44). 2. (Physik) Schwingungszustand einer Welle an einer bestimmten Stelle u. zu einem bestimmten Zeitpunkt. 3. (Chemie) Aggregatzustand eines chemischen Stoffes: die feste, flüssige, gasförmige P. 4. (Astron.) (von einem nicht selbst leuchtenden Himmelskörper) sich für den Betrachter durch die wechselnde Stellung zu Erde u. Sonne ergebende sichtbare Gestalt. 5. (Elektrot.) eine der drei Leitungen des Drehstromnetzes.

Universal-Lexikon. 2012.

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